Adventskalender: 19. Dezember

Die 5 Säulen der Gesundheit

Die Gesundheitsphilosophie von Sebastian Kneipps hat ihren Ursprung in den fünf Grundprinzipien Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance. Zu diesen Eckpfeilern hat Kneipp Faustregeln und Anwendungen entwickelt, die Krankheiten vorbeugen sollen. Das Konzept ist flexibel und offen, denn Kneipp vertrat die Auffassung, das strenge Gebote den Menschen nur einengen. Getreu seinem Motto "Die Natur ist die beste Apotheke" finden sich in den fünf Säulen zahlreiche Anwendungsmethoden, die jeder schnell und einfach zu Hause nachmachen kann. 

1. Säule: Das Wasser

 Kneipp vertraute schon damals auf die Heilwirkung des Wassers. Diese war zu seiner Zeit noch umstritten, heute sind sie wissenschaftlich belegt. Die Wasseranwendungen nach Kneipp wirken durch Temperaturreize auf unseren Kreislauf und unser Nervensystem. Dadurch werden unter anderem die Abwehrkräfte gestärkt, der Kreislauf normalisiert sich, die Haut wird gut durchblutet, man fühlt sich im Allgemeinen fitter. Die Wasseranwendungen können ohne großen Aufwand durchgeführt werden. Ein paar davon haben wir euch bereits im Blog vorgestellt (klick!), hier sind noch ein paar weitere kleine Anwendungstipps für euch:

  • Wer Morgens schlecht in die Gänge kommt, der kann sich morgens den Oberkörper mit einem in kühlem Wasser getränkten Waschlappen abreiben. Von den Fingerspitzen ausgehend, wird sich bis zum Herzen vorgearbeitet. Wer das jeden Tag macht, spart sich die Tasse Kaffee zum Aufwachen.
  • Aber auch für Menschen, die gerne Einschlafen möchten, hat Kneipp eine einfache Wasseranwendung parat: von den Zehenspitzen werden die Beine bis zum Bauch mit dem kalten Waschlappen abgerieben. Das entspannt und macht schläfrig. 
  • Jetzt im Winter können euch Kneipp'sche Fußbäder vor Erkältungen und kalten Füßen schützen. Dazu werden die Füße etwa 15 Minuten lang in warmem Wasser gebadet und anschließend mit kaltem Wasser abgeduscht. 
  • Wasser ist natürlich auch bei Kneipp zum Trinken da. Jeder sollte dafür sorgen ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, das kann pures Wasser sein, oder auch Tee, Saftschorlen und mit Früchten oder Kräutern aromatisiertes Wasser. 

 

2. Säule: Die Ernährung

Kneipp schlägt in seiner Gesundheitslehre eine gesunde Ernährung vor, die natürlich ist und so wenig behandelte Lebensmittel wie möglich enthält. Dazu zählen Vollwertkost und Brot aus Vollkorn, pflanzliche Produkte, frisches Obst und Gemüse und wenig Salz. Süßigkeiten und Alkohol sind nach Kneipp nicht verboten, aber alles sollte in Maßen genossen werden.

 

Um sich gesund zu ernähren empfiehlt Kneipp, was Ernährungsberater auch heute noch weitergeben: Der Körper sollte so mit Nahrung versorgt werden, dass keine großen Lücken entstehen. Das klappt am Besten mit fünf kleinen Mahlzeiten am Tag (Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittag, Zwischenmahlzeit, Abendbrot), statt drei großer (Frühstück, Mittag, Abendbrot). 

Wer gut schlafen möchte, sollte auf eine Mahlzeit kurz vor dem zu Bett gehen verzichten.

Rezepte nach Kneipp findet ihr hier.

3. Säule: Die Heilpflanzen

 

Laut Pfarrer Kneipp gibt es gegen jede Krankheit mindestens ein Kraut, dass die Beschwerden lindern kann. Wer kann, der sollte also einen kleinen Kräutergarten anlegen. 

Folgende Kräuter haben sich bewährt:

  • Arnika: wirkt abschwellend, heilend und durchblutungsfördernd, sehr gut bei Sportverletzungen und Blutergüssen
  • Baldrian: hilft bei Unruhe, Nervosität und Einschlafproblemen
  • Birkenblätter: wirken entwässernd
  • Brennnessel: wirken entwässernd
  • Holunder: gut bei Erkältungen mit Fieber, lindert die Symptome
  • Kamille: beruhigt den Magen, lindert Hautleiden, wirkt entzündungshemmend bei Atemwegserkrankungen
  • Lindenblüten: als Tee oder zum Inhalieren lindern Lindenblüten Erkältungen, so sanft, dass auch Babys mit Lindenblüten inhalieren können
  • Melisse: ein Bad in Melisse wirkt entspannend
  • Rosmarin: wirkt entkrampfend auf Magen und Darm
  • Spitzwegerich: lindert Husten, gut bei Erkältungen
  • Thymian: als Tee aufgegossen lindert Thymian den Husten und Heiserkeit
  • Wacholder: hilft gegen Völlegefühl

 

 

Die Heilkräuter können als Tee aufgebrüht,  oder beim Kochen verwendet werden. Sie eignen sich ebenfalls für Tinkturen oder Salben. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist ein Bad, bei dem Heilkräuter in das heiße Wasser gegeben werden. 

4. Säule: Die Bewegung

 Nach Kneipp sollte man sich mindestens drei mal die Woche bewegen, das heißt, den Körper durch Übungen beanspruchen. Für welche Art von Bewegung man sich entscheidet, ist letztlich egal. Hauptsache ist, man bleibt dabei und führt die Übungen regelmäßig aus. 

  • Gymnastik: sanfte Bewegungen helfen der Bandscheibe, der Wirbelsäule und den Gelenken fit zu bleiben
  • Schwimmen: gelenkschonend
  • Laufen: fördert die Ausdauer
  • Radfahren: gut für die Ausdauer
  • Nordic-Walking: schont die Gelenke und regt Herz und Kreislauf an
  • Tanzen: hält nicht nur den Körper fit, sondern auch den Geist, da sich Tanzschritte gemerkt werden müssen
  • Pilates und Yoga: machen beweglich, entspannen Muskeln und Seele
  • Zumba: macht rundum fit, für alle, die es langsamer angehen wollen, gibt es Zumba-Gold

 

Viele der Sportarten bieten wir im Kneipp-Verein Bad Salzdetfurth an. ;-)

5. Säule: Die Lebensführung

 Um sich rundum wohl zu fühlen, ist es nicht nur von Belang, was wir essen, ob wir uns fit halten oder genug trinken, auch wie wir leben, hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Schon Kneipp machte sich darüber seine Gedanken und legte Grundregeln fest:

  • Auf den Körper hören.
  • Für Ausgleich an Ruhe und Aktivität sorgen.
  • Abschalten lernen.
  • Zeit für sich zu nehmen, Grenzen erkennen und Einstellungen überprüfen.

 Um diese Regeln einzuhalten, können verschiedene Entspannungstechniken, wie Progressive Muskelentspannung, Atemtechniken, oder Yoga angewendet werden. 

Eine kleine Übung, die ihr problemlos in euren Alltag einbinden könnt, ist die folgende Atemtechnik und Achtsamkeitsübung. Setzt euch bequem hin und holt langsam durch die Nase Luft. Lasst den Atem tief in den Bauch strömen. Legt beide Hände auf euren Bauch und spürt die Atmung. Atmet langsam durch den Mund wieder aus. Wiederholt diese Übung mehrfach und entspannt euch.